Was wäre gewesen wenn,

… wir ein anderes Verständnis von Digitaler Schule und Bildungssystem gehabt hätten?

Gedanken zu unserem Bildungssystem und der Region am Bayerischen Untermain.

Mömlingen, 10.05.2020.
Es war im Sommer 2018 als ich mir erstmalig darüber Gedanken gemacht habe, wie wir unsere Region Bayerischer Untermain in dem Feld Bildung und Wissen weiterentwickeln können. Insbesondere wie wir junge Menschen dazu befähigen, Wissen entsprechend ihren Stärken aufzubauen, aber auch den Bedürfnissen des Marktes gerecht zu werden. Hinzu kam die Frage, wie wir unsere Region für die Zukunft ausrichten können, dass wir keine sinkenden Einwohnerzahlen haben, sondern dass wir im Bewusstsein von Menschen aus Bayern und vielleicht auch darüber hinaus an Relevanz gewinnen können, sodass Wachstum und Zuzüge möglich sind.

Was macht eine Region attraktiv?
Die Frage wurde noch ein wenig größer gedacht. Was zeichnet eine attraktive Region aus, wie wird man eine und welche Grundlagen liegen zugrunde, dass Menschen sich für eine Region entscheiden?

Aus diesen Fragen und der Recherche entstand die Idee von einer Wissens-Kompetenz-Region, denn in erster Linie zählt der Arbeitsplatz und dann das Bildungsangebot, wenn es darum geht, das sich junge Menschen für eine “Heimat” entscheiden. Erst dann folgt der Wohnungsmarkt und das Kulturangebot.
Werden wir doch zu einer der TOP 3 Regionen in Bayern basierend auf dem ausgezeichneten Fundament von Wissensvielfalt, -Kultur und -Möglichkeiten, gekoppelt an eine ansprechende und attraktive Unternehmenswelt, die Wohlstand und Miteinander, Verantwortung für die Gesellschaft und Optionen für jedermann bereithält.
Dazu müssen wir die jungen Generationen auf die digitale Welt einstellen, ihnen die richtigen Kompetenzen mitgeben und sie zu denkenden und mündigen Menschen entwickeln. Dies nicht nur in einzelnen Branchen sondern übergreifend, jedoch mit dem Fokus, den Rückstand in Digitalkompetenz möglichst zeitnah aufzuholen und auszubauen.

Faktor 1 – die digitalen Bildungsstätten – genannt Schulen
Dazu zählt dann die digitale Bildungsstätte genannt Schule. Die Schule ist als eigenes WLAN-Netzwerk zu sehen, das noch Untereinheiten der digitalen Klassen hat. Lehrer und Schüler arbeiten mit IT-Geräten wie PC, Tablett oder Smartphone. Alle Lehrmaterialien befinden sich in einer Wiki, die je nach Jahrgang von den Lehrern freigeschaltet wird. Mit Eintritt in das physische Klassenzimmer, schaltet sich das normale WLAN ab und ein definiertes Netz wird freigeschaltet. Wenn Fragen während des Unterrichts an die Schüler gerichtet werden, können diese durch Freischaltung ihre Ergebnisse auf ihrem Tablett oder ähnliches eingegeben werden und man würde das Ergebnis vorne am Smartboard oder der Leinwand über Beamer sehen können. Alle Folien und Skizzen würden unter dem Datum und der Stunde abgelegt werden und sollte ein Schüler mit Grippe Zuhause liegen, kann er sich jederzeit ansehen, was die Inhalte waren.

Faktor 2 – die Coding School
Als ein weiterer Weg wäre die Initialisierung einer Coding School im Landkreis. Bringen wir doch den jungen Menschen Kompetenzen in der Programmiersprache, den Grundsätzen von KI und Robotik sowie der Automatisierung bei. Lehren wir sie von Beginn an, welche ethischen und moralischen Perspektiven damit diskutiert werden müssen und was die Folge ist – das sind die Inhalte und Aufgabe einer Coding School.

Faktor 3 – Entfaltung der Jugendpotenziale – mit Freigeist-Erfinder-Laps
Schaffen wir neue Veranstaltungs-Formate, die den Erfindergeist und Neugierwillen der Jugend mit den der Unternehmen in Verbindung bringen. Veranstalten wir 4-mal im Jahr eine Wissens-Erfinder-Plattform, in der sich die Jugendliche die Lösungen der Unternehmen ausdenken und dies vor dem Plenum vorstellen. Gehen wir in wertneutrale, offene Diskussionen, um den Wert von Argumenten und Gedankenaustausch aufzuzeigen. Lernen wir wieder der Sache wegen wieder zu streiten – ohne persönlich zu werden.

Doch all dies setzt voraus, dass wir Wissen und Bildung neu denken. Das wir verstehen, das auch dieser Bereich komplett im Wandel ist und wir dem Internet und Google nicht die Wissenshoheit überlassen dürfen.

Es setzt voraus, dass wir unter Digitalisierung der Schule nicht nur einen Vorzeige-Digitalraum verstehen, der für einzelne Schulstunden genutzt wird und dass ein Klassenzimmer nicht nur mit einem Smartboard und mit dem Lehrer-PC ausgestattet sein soll…

Es wäre ein Anfang …
Was wäre gewesen, wenn wir dieses Verständnis vor der Coronakrise gehabt und all dies vorher schon umgesetzt hätten. Was wäre gewesen, wenn die Gedanken, die am 07. Dezember 2018 im Landratsamt vorgestellt wurden, ernst genommen und als Projekt umgesetzt worden wären …
Was wäre gewesen, wenn …

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